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Weißstorchsaison – Neuer Rekord mit jedoch nur mittelmäßigem Bruterfolg

War der Weißstorch noch vor 10 Jahren am Niederrhein ein seltener Anblick, muss man heute im Frühjahr und Sommer nicht lange suchen, bis man ein Exemplar zu Gesicht bekommt. Und der Bestand wächst noch immer. Dieses Jahr konnten wir einen besonders starken Zuwachs feststellen. Die Anzahl der Brutpaare ist von 37 im Vorjahr auf nun 51 gestiegen! Trotz der hohen Brutpaaranzahl, wurden jedoch weniger Jungstörche als 2020 flügge. Insgesamt sind 67 junge Störche ausgeflogen, im Vorjahr waren es 89. Das ergibt einen Bruterfolg von 1,3 Jungvögel pro Brutpaar gegenüber 2,4 Junge/Brutpaar 2020. Dass der Bruterfolg dieses Jahr eher mittelmäßig ausgefallen ist, wird vermutlich mehrere Gründe haben. Zum einen gab es relativ viele Niederschläge, teilweise sogar Starkregen. Das hat in einigen Horsten dazu geführt, dass sich Staunässe gebildet hat und die Jungen unterkühlt sind. Zum anderen kann man davon ausgehen, dass es sich bei den neu hinzugekommen Storchenpaaren um jüngere Störche handelt, die zum ersten Mal gebrütet haben. Ihnen fehlt noch die Erfahrung. Aber auch ein weiterer Faktor kann eine Rolle gespielt haben. Störche sind für eine erfolgreiche Jungenaufzucht auf ausreichend Nahrung angewiesen. Um diese sicher zu stellen, verteidigen sie ihr Brutrevier gegenüber Artgenossen. Die Größe der Reviere hängt dabei auch von den Lebensraumbedingungen ab. Gute Bedingungen finden sich vor allem im Feuchtgrünland, extensiven Wiesen und Weiden, in den Auen und an Gewässerufern. Diese Lebensräume gibt es bei uns aber nicht so reichlich. Mit der Zunahme der Paare nimmt daher auch die Konkurrenz zwischen den Artgenossen zu. Das beeinträchtigt die Fitness und kann sich negativ auf den Bruterfolg auswirken.

Storchenfamilie in Wissel