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Faunistische Untersuchungen von Säumen und Blühstreifen am Unteren Niederrhein – Das von der Stöckmann-Stiftung geförderte Projekt ist erfolgreich beendet!

Das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. hat von 2018 bis 2020 im Nordkreis Kleve Säume im Grünland und Blühstreifen und Brachen in Ackerflächen auf das Vorkommen ausgewählter Tierarten untersucht.

Die meisten Grünlandflächen im Kreis Kleve werden intensiv bewirtschaftet und dabei überwiegend zeitgleich sowie großflächig gemäht. Bearbeitungsschritte wie Schleppen, Walzen und mähen zerstören den Lebensraum der Kleintierfauna und finden während der Brut- und Aufzuchtzeit vieler Tierarten statt. Säume und Blühstreifen können als Rückzugsort und Nahrungshabitat dazu beitragen, die Artenvielfalt zu erhalten.

Das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. hat von 2018 bis 2020 im Nordkreis Kleve Säume im Grünland und Blühstreifen und Brachen in Ackerflächen auf das Vorkommen ausgewählter Tierarten untersucht. Ziel des Projektes war, einen genaueren Wissensstand über die ökologische Bedeutung von Schonstreifen, Säumen und Blühstreifen zu erlangen, um die Anlage und Pflege naturschutzfachlich weiter zu optimieren. In den Grünlandsäumen wurden Feldhasen, Tagfalter, Heuschrecken, Gehäuseschnecken und andere Insekten erfasst. Auf den Ackerflächen wurden Feldhasen, Rebhuhn, Heuschrecken, Tagfalter und andere Insekten untersucht.

Die Untersuchungen im Grünland konnten deutlich zeigen, dass bei der Mahd innerhalb der bewirtschafteten Fläche stehen gelassene Schonstreifen sowohl im Extensiv- als auch im Intensivgrünland von großer Bedeutung für viele Tiergruppen sind. Sie dienen zum einen als Refugium nach der Mahd, von dem aus die Wiederbesiedlung der Flächen stattfindet. Zum anderen bleiben durch die Schonstreifen Nahrungshabitate erhalten und ermöglichen eine Vernetzung der Biotope in der Landschaft. Wenn sie lange genug stehen bleiben, dienen sie auch als Reproduktionsraum für viele Insekten. Dauerhafte Säume, die keiner Bewirtschaftung unterliegen, sind überlebenswichtige Strukturen für Arten, die nicht an eine Mahdnutzung angepasst sind, wie Schnecken und sind ebenso unverzichtbar für andere Grünlandarten als Nahrungs-, Rückzugs-, Reproduktions- und Entwicklungsraum.

Von Blüh- und Brachestreifen in Ackerflächen profitieren alle Tierartengruppen. Von den einjährigen Blühstreifen profitieren vor allem die flugfähigen, blütenbesuchenden Insekten. Das ist in dem hohen Blütenreichtum begründet, der jedoch nur von kurzer Dauer ist. Einjährige Streifen bieten darüber hinaus keine Reproduktionsmöglichkeiten für Insekten. Mehrjährige Blühstreifen und Brachen bieten in der Regel einen weniger intensiven Blühaspekt, der aber von längerer Dauer ist. Mehrjährige Blühstreifen sind deshalb für blütenbesuchende Insekten am attraktivsten. Aber auch für weniger mobile Arten und zur Fortpflanzung sind mehrjährige Blühstreifen und Brachen von großer Bedeutung. Sie erfüllen ähnlich wie die permanenten und überjährigen Säume im Grünland zusätzliche Funktionen für die Überwinterung, Reproduktion und Entwicklung von verschiedenen Tiergruppen.