Jährlich bietet sich dem Besucher am Unteren Niederrhein ein Naturschauspiel der besonderen Art.  Zwischen 130.000 und 200.000 arktische Wildgänse kommen zum Überwintern hierher. Sie kommen vor allem aus den Brutgebieten in Sibirien und Nordskandinavien. Einige ziehen nach einer Zwischenrast sogar noch weiter und nutzen unterschiedliche Überwinterungsgebiete in West- und Südeuropa.

Gänse ernähren sich ausschließlich vegetarisch, hauptsächlich von Gras. Durch die vielen Weide- und Wiesenflächen finden die Wildgänse am Niederrhein einen reich gedeckten Tisch. Aber auch Reste von Zuckerrüben auf den abgeernteten Äckern sind für sie eine besondere Delikatesse.  Für Fraßschäden, die die Tiere verursachen, werden die Landwirte vom Land NRW entschädigt.

Nachts ziehen sich die Gänse zum Schlafen auf Gewässer, wie z.B. den Bienener Altrhein bei Rees-Bienen zurück, wo sie vor Räubern wie dem Fuchs geschützt sind. In NRW dürfen die arktischen Wildgänse nicht bejagt werden.

Aber es gibt noch einen Grund, warum die Wildgänse ihre arktischen Brutgebiete verlassen und sich auf die weite Reise an den Niederrhein begeben: Im mitteleuropäischen Raum ist das Klima im Winter um ein vielfaches milder als in Sibirien, Nordskandinavien oder der Arktis. Die Temperatur ist in den Brutgebieten im Winter rund 35°C niedriger als bei uns am Niederrhein. Zudem liegt hier im Gegensatz zur Arktis nur selten Schnee, sodass die Nahrung immer erreichbar ist.

Wer eine kurzweiliges Hörerelbnis zu unseren arktischen Wintergästen hören möchte, findet dies hier. 

Eigentlich sollte man vermeiden Gänse aufzuscheuchen. Wie man sich richtig verhält, erklären wir Ihnen unter Gänsebeobachtung. Dennoch wollen wir Ihnen diese beeindruckenden Zeitlupenaufnahmen von startenden Gänsen in der Hetter nicht vorenthalten.

Diese Aufnahmen wurden von Robin Jähne und Sarah Herbort im Jahr 2013 in der Hetter gedreht.