Aktuelle News!

Pflegemaßnahmen in der Dornickschen Ward zur Förderung der Wiesenvögel

Im Naturschutzgebiet Dornicksche Ward werden ab dieser Woche Pflegemaßnahmen im Rahmen des LIFE-Projektes „Wiesenvögel NRW“ durchgeführt. Das Gebiet war früher für Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Wiesenpieper und Co sehr attraktiv, durch die Maßnahme sollen diese Wiesenvögel wieder einen attraktiven Lebensraum zurückbekommen.

Der für die Vögel wichtige Offenlandcharakter ist in den letzten Jahren durch Ein- bzw. Auszäunungen u.a. in den zentral liegenden Flutrinnen weitestgehend verloren gegangen, da Sträucher und Weidengebüsche und teils auch Bäume aufgewachsen sind. Heute brüten und rasten nur noch wenige Wiesenvögel im Gebiet. Als Bodenbrüter sind sie ständig auf der Hut vor Fuchs und anderen Beutegreifern. Damit sie diese rechtzeitig bemerken können, brüten sie nur in Bereichen mit ausreichend freier Sicht.

Bei der nun gestarteten Maßnahme wird der Offenlandcharakter in einem Teilgebiet rund um die Rinnen wiederhergestellt. Dies ist wichtig, um die Vielfalt an Lebensräumen und damit auch die Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Neben den Wiesenvögel profitieren andere Offenlandarten wie die Sumpfschrecke oder die Schwanenblume von der Freistellung. Diese Arten kommen in kleinen Beständen in den Flutrinnen vor und können sich nach der Freistellung und dem einhergehenden Wegfall der Beschattung ausbreiten.

Neben dem Offenland beherbergt das Gebiet nach Maßnahmenumsetzung weiterhin Bereiche mit eingestreuten Gehölzbeständen wie Kopfbäume und Hecken. Auch eine alte Weide, die seit mindestens 100 Jahren den Lauf der Zeit überdauert hat, bleibt aufgrund ihres Alters und dem einhergehenden Wert dieses Baums, erhalten. Zudem finden sich Auwälder an den Gebietsgrenzen im Nordwesen und Südosten. Für die im Gebiet vorkommenden Gehölzbrüter und andere Tierarten der Halboffenlandschaft und des Waldes bleibt ausreichend Lebensraum vorhanden. Die Vielfalt des Gebietes wird insgesamt gefördert.

Die Rodungsarbeiten sind bereits im September gestartet statt wie üblich im Oktober. Der frühe Maßnahmenbeginn ist wichtig, damit die Maßnahme an sich nicht durch Hochwasser oder schlechte Witterung gefährdet wird. Durch die Lage im Deichvorland muss jederzeit mit einer Überflutung des Gebietes gerechnet werden. Die Gefahr eines Hochwassers ist vor allem im Winterhalbjahr gegeben. Auch nach einem Hochwasser ist nicht absehbar, wann die Flächen wieder befahrbar werden. In enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde wurde deshalb vorab geprüft und sichergestellt, dass keine brütenden Vögel oder andere Tiere durch die Maßnahmen gefährdet werden.

 

Das LIFE-Projekt Wiesenvögel
Geeignete Lebensräume für Wiesenvögel sind massiv zurückgegangen und viele Wiesenvogelarten sind heute stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. Um dem entgegenzuwirken, wurde das EU-LIFE-Projekt „Wiesenvögel NRW“ ins Leben gerufen. Das Projekt wird von Oktober 2020 bis Dezember 2027 vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen und elf Projektpartner, darunter auch das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve, durchgeführt. Es hat das Ziel die Bestände wiesenbrütender Vogelarten wie Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Rotschenkel, Kiebitz, Bekassine, Löffelente, Knäkente und Wiesenpieper in acht EU-Vogelschutzgebieten vom Unteren Niederrhein bis zum Kreis Minden-Lübbecke langfristig zu sichern.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Wiederherstellung von Offenland durch Freistellung der Flutrinnen.

Um die Wiederverbuschung zu vermeiden, werden die Bereiche zukünftig beweidet.

Von der Maßnahme profitieren u.a. der Wiesenpieper...

...der Brachvogel...

...und die Sumpfschrecke (Fotos: Wiesenpieper und Brachvogel Winfried Arntz, Sumpfschrecke Lukas Rühlke).