Das Interreg-Projekt „Grün Blaue Rhein Allianz“ lief von Mai 2017 bis Juni 2021. Unter der Projektleitung von ARK Natuurontwikkeling (lead partner) haben neun weitere Projektpartner (Rijkswaterstaat, Waterschap Rijn en Ijssel, Vereniging Nederlands Cultuurlandschap, Sportvisserij Nederland, Stichting de Bastei, Bezirksregierung Düsseldorf, Biologische Station Wesel e.V., NABU Naturschutzstation Niederrhein e.V. und das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V.) ein grenzüberschreitendes Netzwerk für den Naturschutz entlang des Rheinkorridors aufgebaut. Im Fokus standen dabei Tiere wie der Fischotter oder wandernde Fische wie der Stör, die ihren Lebensraum eng an die Gewässerläufe gebunden haben. Durch verschiedene Exkursionen und Vorträge wurde darüber hinaus auch in der Bevölkerung, von Kindern bis hin zu Erwachsenen, das Bewusstsein für eine intakte Rheinaue und deren ökologische Funktion erhöht.

Arbeitsgruppe Fischotter

Einer der Themenschwerpunkte des Naturschutzzentrums war der Fischotter. Der Fischotter ist eine streng geschützte FFH-Art. In Nordrhein-Westfalen galt er seit Mitte des letzten Jahrhunderts als ausgestorben. Nach Wiederansiedlungsprojekten in verschiedenen niederländischen Provinzen und dem plötzlichen Wiederauftauchen der Art im Münsterland, breiten sie sich nun von mehreren Seiten Fischotterpopulationen in Richtung Kreis Kleve aus. Einer der ersten Nachweise eines Fischotters im Kreisgebiet war der Totfund eines Männchens am Ottersgraben an der B9 bei Weeze im November 2016. Dieser Vorfall zeigt exemplarisch die größte Bedrohung für den Fischotter. Durch zunehmenden Straßenverkehr ist fast jede Flussquerung zu einer potentiellen Engstelle für die Tiere geworden. Neben der aktuellen Bestands- und Verbreitungserfassung war deshalb ein ganz wichtiges Ziel dieser Arbeitsgruppe die hiesigen Lebensräume ökologisch aufzuwerten. Zum einen sollten besonders gefährliche Engstellen durch verschiedene Maßnahmen entschärft werden. Neben Fischottern können dann auch andere Tiere davon profitieren. Zum anderen sollten entlang besonders strukturschwacher Flussabschnitte sog. Otterholts -künstliche Fischotterbaue- ins Ufer eingebaut werden, die dem Fischotter die Möglichkeit geben, regelmäßig Rast zu machen oder sogar Junge aufzuziehen. Alle diese Aktionen wurden innerhalb der deutsch-niederländischen Arbeitsgruppe besprochen und priorisiert. Das Naturschutzzentrum übernahm dabei die leitende Funktion und koordinierte Termine und Aktionen.

Nach Projektende

Der Abschlussbericht zum Projekt​​​​​​​ kann bei uns runtergeladen werden. Aber auch nach dem offiziellen Projektende werden die Partner weiter zusammenarbeiten. Unter der Marke „Grün-Blaue Rhein-Allianz“ werden sich die Partner mindestens zweimal im Jahr austauschen und über neue Projektideen sprechen. Das Interreg-Projekt „Der Rhein Verbindet“ ist ein direkter Nachfolger aus dieser deutsch-niederländischen Kooperation.