Interreg-Projekt Grenzenlose Landschaft - Grenzeloos landschap

Der Klimawandel und die Biodiversitätskrise sind zwei große Probleme, die wir als Gesellschaft nur gemeinsam lösen können. Aus diesem Grund hat das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. zusammen mit der Vereniging Nederlands Cultuurlandschap das Interreg VI-Projekt

 

Grenzeloos landschap – Grenzenlose Landschaft

Lokale adaptatie aan de globale klimaatverandering – Lokale Anpassungen an den globalen Klimawandel

 

gestartet. Das Projekt wird aus Mitteln des Interreg-Programms Deutschland-Nederland der Europäischen Union, des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, der Provincie Limburg, der Provincie Gelderland und der Provincie Noord-Brabant gefördert. Es läuft vier Jahre und endet im Juni 2027. Belgeitet wird das Projekt dabei vom Regionalen Programmmanagement der Euregio Rhein-Waal.

 

Eine Grüne Vernetzung

Im Arbeitspaket „Grüne Vernetzung“ legt den Arbeitsschwerpunkt auf die Agrarlandschaft. In keinem Gebiet der niederrheinischen Kulturlandschaft sind die Klimawandelrisiken und die Artenkrise so eng miteinander verschlungen. Durch die gezielte (Wieder-)Herstellung von 10 km Landschaftselementen (Hecken, Blühflächen, Flächenmaßnahmen etc.) soll das Risiko, dass die Auswirkungen des Klimawandels mit sich bringen, gemindert werden. Um die Orte dafür auszuwählen, soll eine Geländeanalyse vorgeschaltet werden, die die Risikoflächen identifiziert. Dazu wollen das NZ Kleve und die niederländischen Kollegen Landwirte, Flächeneigentümer, Kommunen und weitere Akteure in der Agrarlandschaft miteinbeziehen und ausgehend von ihren Erfahrungen mit digitalen Geländemodellen Risiken modellieren. Die Ergebnisse werden in einen Maßnahmenkatalog münden, der flächengenaue Lösungsvorschläge unterbreitet, die insbesondere auch Maßnahmen beinhalten, die über die bereits existierenden Förderprogramme zur Stärkung der Biodiversität gesichert werden können. An dieser Stelle wird es auch starken Austausch über den Unterschied zwischen niederländischen und deutschen Förerprogrammen geben. Dadurch wirken die Maßnahmen über das eigentliche Projektende von „Grenzenlose Landschaft“ hinaus und können auch bei späteren Projekten umgesetzt werden. Der Maßnahmenkatalog wird allen interessierten Akteuren zur Verfügung gestellt.

 

Eine blaue Vernetzung

Im Arbeitspaket „Blaue Vernetzung“ legt den Fokus auf die kleinen Gewässer, die nicht nur Wasser abführen oder in Trockenzeiten halten sollen, sondern auch als aquatischer Lebensraum in der Landschaft eine wichtige Rolle für eine Reihe wassergebundener Organismen spielen. Im Rahmen eines Experiments soll die niederländische Teelebeek, ein kleiner Bach südlich des Reichswalds, in heißen Sommern künstlich mit Wasser aus einer naheliegenden Abgrabung versorgt werden. Im Rahmen dieses Experiments soll herausgefunden werden, ob und wenn ja, unter welchen (technischen) Voraussetzungen der Lebensraum eines solchen Gewässers über die trockene Zeit erhalten werden kann. Darüber hinaus setzen die Projektpartner in diesem Arbeitspaket auf den verstärkten Austausch zwischen niederländischen und deutschen Wasser- und Bodenverbänden. Es wird die Gewässerpflege miteinander vergleichen, um zu schauen, wie man von den jeweils anderen lernen kann. Die Erfahrungen aus dem Experiment und dem deutsch-niederländischem Austausch münden in einer Zukunftsstrategie für vergleichbare Bäche und Flüsse.

 

Bewusstsein für lokale Landschaft

Im dritten Arbeitspaket werden die versteckten Schätze der Landschaft entdeckt und für Bewohner erlebbar gemacht. Dazu sollen mit lokalen Akteuren auf Workshops 50 Punkte in der Landschaft identifiziert werden, die eine eigene Geschichte erzählen. Diese werden vor Ort mit kleinen Schildern und online in den bekannten Radroutenplanern unter www.fietsknoop.nl und www.radroutenplaner.nrw.de zugänglich gemacht. Dadurch werden auch diese Inhalte über das eigentliche Projektende der „Grenzenlosen Landschaft“ hinaus gesichert. Entlang dieser 50 Punkte werden außerdem drei grenzüberschreitende Themenrouten entstehen.

 

Gemeinsames Handeln

Der Klimawandel und die Biodiversitätskrise sind globale Probleme, die nur dann abgemildert werden können, wenn möglichst viele Akteure an einem Strang ziehen. Bei der „Grenzenlosen Landschaft“ ist es gelungen eine Reihe von assoziierten Partnern vom Projekt überzeugen zu können. Assoziierte Partner haben eine Schlüsselrolle in ihrem jeweiligen Feld, haben aber kein eigenes Budget im Projekt. Bei der „Grenzenlosen Landschaft“ sind das die Gemeentes Mook & Middelaar, Gennep, die Städte Goch und Kalkar, die Gemeinden Uedem und Weeze, der Kreis Kleve, das Agrarisch Collectief Natuurijk Limburg und die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Das Projekt „Grenzenlose Landschaft“ ist Teil des grenzüberschreitenden Netzwerks der Grün Blauen Rhein Allianz.

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