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Die ersten Blässgänse sind zurück!

Damit läuten wir offiziell den Herbst ein. 
Schon seit ein paar Tagen glaubte der ein oder andere Kollege einzelne Blässgänse zwischen den vielen Graugänsen gehört zu haben, heute ist es aber gleich zweien unserer Vogelkundler gelungen, sie auch zu sehen. Sowohl am Bienener Altrhein als auch am Reeser Meer konnten sie kleine Blässganstrupps schwimmen sehen.

Der Eindruck täuscht nicht, es gibt bei uns ganzjährig Gänse. Die arktischen Wintergänse - Blässgans, Saatgans und die meisten Weißwangengänse - legen jedoch Hunderte bis Tausende Kilometer zurück. Sie brüten von Skandinavien bis Sibirien und nutzen unsere vielen Wiesen und Weiden als sichere Nahrungsquelle. Außerdem sind unsere Winter in der Regel sehr mild und schneearm. So ist der Zugang zu gutem Futter fast immer gewährleistet. Die Gänse sind damit ein klarer Gewinner unserer Kulturlandschaft. 

Die Graugänse hingegen, die bei uns im Sommer brüten, sammeln sich und ziehen auch in den Süden. Dennoch kommen auch hier im Winter Graugänse vor. Das sind Brutvögel aus nördlicheren Regionen. Unsere Graugänse machen ihren Verwandten aus Nordeuropa also Platz, um die Konkurrenz untereinander klein zu halten. Fachleute sprechen dabei von intraspezifischer Konkurrenz, also Konkurrenz innerhalb derselben Art. 

Wann die wirklich großen Gänseschwärme bei uns eintreffen, ist nur schwer vorherzusagen. Die Gänse ziehen am liebsten bei Ostwind, da das für sie weniger anstrengend ist. Lange wird es aber nicht mehr dauern. Halten Sie die Augen auf! Möglicherweise finden Sie sogar beringte Gänse. Die Halsringe sehen zwar sehr unkomfortabel aus, machen den Gänsen aber nichts aus. Ringfunde dürfen uns immer gerne gemeldet werden.

Jährlich überwintern bis zu 200.000 arktische Wildgänse im Vogelschutzgebiet "Unterer Niederrhein" zwischen Duisburg und der niederländischen Grenze. Es ist ein herrliches Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht.