Ziel des von der Europäischen Union geförderten Life+Natur-Projekt “Uferschnepfen-Lebensraum Hetter” war vor allem den Lebensraum für die Wat- und Wiesenvögel zu verbessern. Hierzu sollte der Lebensraum so umgestaltet werden, dass Jung und Altvögel immer genug zu fressen finden, damit die Vögel häufiger erfolgreich ihre Brut beenden können. Hierbei spielt Wasser eine entscheidende Rolle. Denn ist der Boden zu trocken, können die Tiere nicht nach Würmern stochern.

Deshalb wurde folgendes Bündel von Maßnahmen durchgeführt.

Für die Umsetzung der Maßnahmen stellte die NRW-Stiftung 80 Hektar landwirtschaftlich genutztes Grünland in ihrem Eigentum zur Verfügung. Weitere 18 Hektar wurden für den Naturschutz erworben. Es wird an ortsansässige Landwirte und Landwirtinnen verpachtet. Private Flächen werden durch die Maßnahmen nicht beeinflusst.

Anstau von Gräben

Um die Wiesen in der Brutzeit länger feucht zu halten, wurden im Februar 2013 regelbare Staue in die Entwässerungsgräben zwischen den Parzellen im Kerngebiet der Uferschnepfe eingebaut. Gegen Ende der Brutzeit werden die Staue bei Bedarf geöffnet, um die Bewirtschaftbarkeit der Flächen zu gewährleisten.

Instandsetzung von Gräben

Um eine schnelle Entwässerung der überstauten Flächen nach der Brutzeit zu gewährleisten, wurden die Entwässerungsgräben entkrautet.

Pflege von Blänken und Senken

Blänken sind kleine Gewässer, die zeitweise austrocknen können. Die in den 1990er Jahren im Gebiet angelegten Blänken waren im Laufe der Jahre mit hohen Pflanzen zugewachsen. Wiesenvögel halten zu solchen höheren Strukturen Abstand. Hier könnten sich Feinde verstecken. Insgesamt 12 dieser kleinen Naturschutzgewässer wurden von hohen Gewächsen frei gestellt. Die flachen Gewässer mit ihren schlammigen Ufern werden von Watvögeln nun wieder zur Nahrungssuche genutzt. Senken und Mulden sind natürliche flache Vertiefungen, die nur bei ausreichender Feuchtigkeit Wasser führen. Mehrere solcher Senken und Mulden wurden aus ökologischer Sicht verbessert und können nun auch besser mitbewirtschaftet werden.

Anlage einer großen Senke

Mittig im Gebiet wurde in einer natürlichen Vertiefung durch Bodenabtrag eine große, flache Senke angelegt. So bleibt die Senke im Frühjahr länger feucht und die Umgebung wird für Uferschnepfen und andere Watvögel attraktiver. Die flach ausgezogenen Ränder ermöglichen es den Landwirten und Landwirtinnen die Flächen zu bewirtschaften und die Senke langfristig offen zu halten.

Landwirte und Landwirtinnen– starke Partner*innen

Uferschnepfen suchen zur Brut weite und offene Feuchtwiesen. Dazu braucht es die Landwirtschaft. In Abstimmung mit dem Naturschutz findet eine extensive und abwechslungsreiche Bewirtschaftung statt. Neben später gemähten Wiesen gibt es von Rindern beweidetes und auch früher bewirtschaftetes Grünland. Ein neu gesetzter Zaun sichert die Beweidung der Flächen und verhindert gleichzeitig das unbefugte Betreten durch Spaziergänger*innen oder Hunde.

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