Aktuelle Bestandszahlen

Im Jahr 2022 brüteten auf den 120 ausgebrachten Flößen 55 - 60 Brutpaare der Trauerseeschwalbe. Damit ist der Brutbestand im Vergleich zum Vorjahr (48 - 53 Brutpaare) deutlich angestiegen. Es wurden vier Standorte mit Nistflößen ausgestattet (Bienener Altrhein: Köster und Praest, Millinger Meer, Reeser Altrhein).

Am Millinger Meer wurden 2022 30 Flöße ausgelegt. Die ersten Trauerseeschwalben konnten wir hier am 7. Mai (2021: 29. April) beobachten. Die ersten Brutpaare wurde am 13. Mai festgestellt (2021: 22. Mai). Insgesamt brüteten hier 24 - 26 Brutpaare, die 72 - 73 Eier legten, aus denen 63 Küken schlüpften. Die Schlupfrate liegt damit bei 86 - 88 % (2021: 70 %). Von den Küken wurden 33 - 52 flügge. Der Bruterfolg liegt damit an diesem Standort bei 1,38 - 2,00 Jungvögeln(JV)/Brutpaar (BP) und deutlich über der bestandserhaltenden Schwelle von 0,85 JV/BP.

Am Reeser Altrhein werden seit 2012 Flöße ausgelegt. Sie wurden seinerzeit direkt angenommen. 2022 kamen hier 30 Flöße zum Einsatz. Die Flöße wurden am 25. April bepflanzt und ausgebracht. Die ersten Trauerseeschwalben wurden am Reeser Altrhein am 25. April gesichtet und damit zwei Wochen früher als im Vorjahr (2021: 9. Mai). Die erste Brut ließ sich am 3. Mai feststellen (2021: 22. Mai). Es siedelten sich 3 - 4 Brutpaare an. Diese legten insgesamt 9 Eier, aus denen sieben Küken schlüpften. Die Schlupfrate erreicht dementsprechend 78 %. Von den sieben Küken wurden alle flügge. Der Bruterfolg liegt damit bei sehr guten 1,75 - 2,33 JV/BP (2021: 1,00 JV/BP).

Der Standort Praest wurde am 26. April mit 30 Flößen besetzt. Die ersten Trauerseeschwalben wurden am 23. April und damit drei Tage früher als im Vorjahr gesichtet (2021: 26. April). Das erste Ei konnten wir am 16. Mai feststellen. Damit begannen die Trauerseeschwalben fünf Tage früher als 2021 (21. Mai) mit der Brut. Es siedelten sich insgesamt 15 - 19 Brutpaare an (2021: 17 - 18 BP). Diese legten zusammen 58 Eier, aus denen 36 Küken schlüpften. Die Schlupfrate liegt in Praest damit bei 62 %. Von den 36 Küken wurden 29 flügge. Dies entspricht einem Bruterfolg von 1,53 - 1,93 JV/BP.

Am Standort Köster wurden am 25. April ebenfalls 30 Flöße ausgebracht. Die ersten Trauerseeschwalben wurden bei Köster am 29. April gesichtet (2021: 1. Mai) gesichtet. Nachdem der Standort von 2017 bis 2020 verwaist blieb, siedelten sich wie im Vorjahr auch wieder Brutpaare an. Das erste Ei ließ sich dann am 21. Mai feststellen (2021: 9. Juni) und damit fast drei Wochen früher als im Vorjahr. Insgesamt brüteten hier 13 - 16 Paare, die zusammen 45 - 46 Eier legten. Aus diesen schlüpften 19 Küken. Die Schlupfrate liegt damit bei 41 - 42 %. 13 Küken wurden flügge, so dass der Bruterfolg bei 0,81 - 1,00 JV/BP liegt. Er ist damit höher als im Vorjahr (2021: 0,60 JV/BP), aber dennoch der niedrigste aller Standorte. Die Ursache hierfür ist wohl vor allem in Witterungsereignissen wie starken Winden mit Wellengang und Regen zu suchen, da dieser Standort sehr ungeschützt liegt, was vermutlich zu höheren Gelegeverlusten führt. Dies würde auch die niedrige Schlupfrate an diesem Standort erklären..

Insgesamt brüteten 2022 auf den 120 ausgebrachten Flößen 55 - 60 Brutpaare [BP]. Damit ist der Brutbestand im Vergleich zum Vorjahr (48 - 53 BP) deutlich angestiegen. In der Summe zählten wir 65 Gelege mit insgesamt 184 - 186 Eiern. Es schlüpften 125 Küken, von denen 82 - 101 flügge wurden. Der Bruterfolg liegt damit bei 1,49 – 1,68 JV/BP. In der Literatur wird für die Trauerseeschwalbe 0,85 JV/BP als erforderliche Reproduktions-rate für eine Bestandserhaltung angegeben. Somit war 2022 ein überaus erfolgreiches Jahr und noch erfolgreicher als das Vorjahr.