Aktuelle Bestandszahlen

Im Jahr 2023 brüteten auf den 120 ausgebrachten Flößen 55 - 60 Brutpaare der Trauerseeschwalbe. Es wurden wie in den Jahren zuvor vier Standorte mit Nistflößen ausgestattet (Bienener Altrhein: Köster und Praest, Millinger Meer, Reeser Altrhein).

An allen vier Standorten wurden am 27. April je 30 Nistflöße aus Textilmatten ausgelegt und bepflanzt. Am Millinger Meer wurden zusätzlich 11 Brutflöße eines neuen Typs eingesetzt, die aufgrund ihrer Bauart aus Edelstahlgittern - gefüllt mit künstlichem Bimsstein, der für den Auftrieb sorgt - winterhart sein sollen. Belastbare Ergebnisse hierzu erwarten wir uns in den nächsten Jahren, weshalb hier zunächst nicht näher darauf eingegangen wird.

Am Millinger Meer trafen die ersten Trauerseeschwalben am 25. April 2023 ein (2022: 7. Mai). Der Standort wurde aber dieses Jahr nicht besiedelt.

Am Reeser Altrhein wurden die ersten Trauerseeschwalben am 28. April gesichtet und damit drei Tage später als im Vorjahr (2022: 25. April). Die erste Brut ließ sich am 16. Mai feststellen (2022: 3. Mai). Es siedelten sich 23 - 24 Brutpaare an. Diese legten insgesamt 62 Eier, aus denen 55 Küken schlüpften. Die Schlupfrate erreicht dementsprechend 89 %. Es wurden 50 Trauerseeschwalben flügge. Der Bruterfolg liegt damit bei sehr guten 2,08- 2,17 JV/BP (2022: 1,75 - 2,33 JV/BP).

Am Standort Praest ließen sich die ersten Trauerseeschwalben ebenfalls am 28. April 2023 beobachten (2022: 23. April). Das erste Ei konnten wir am 16. Mai feststellen. Damit begannen die Trauerseeschwalben exakt am selben Tag wie im Vorjahr mit der Brut. Es siedelten sich insgesamt 26 - 29 Brutpaare an (2022: 15 - 19 BP). Diese legten zusammen 87 - 88 Eier, aus denen 52 Küken schlüpften. Die Schlupfrate liegt in Praest damit bei 59 %. Von den 52 Küken wurden lediglich 12 flügge. Dies entspricht einem Bruterfolg von 0,41 - 0,46 JV/BP (2022: 1,53 - 1,93 JV/BP).

Am Standort Köster wurden die ersten Trauerseeschwalben am 1. Mai gesichtet (2022: 29. April) gesichtet. Das erste Ei ließ sich am 14. Juni feststellen (2022: 21. Mai) und damit mehr als drei Wochen später als im Vorjahr. Insgesamt brüteten hier 9 - 12 Paare, die zusammen 27 - 30 Eier legten. Aus diesen schlüpften ein Küken. Die Schlupfrate liegt damit bei 3 %. und war denkbar schlecht. Ursache war ein Sommersturm. Hierdurch wurde ein Großteil der Eier durch den hohen Wellengang von den Flößen gespült. Das eine Küken wurde nicht flügge, so dass der Bruterfolg an diesem Standort bei 0,00 JV/BP liegt. Wie im Vorjahr zeigt sich, dass der Standort sehr ungeschützt liegt. Die früher den Wellengang dämpfenden Teich- und Seerosen sind vollständig verschwunden, was sich negativ auf den Bruterfolg auswirkt. Der Standort wird deshalb 2024 eventuell verlegt.

Insgesamt brüteten 2023 auf den 120 ausgebrachten Flößen 55 - 60 Brutpaare [BP]. Damit ist der Brutbestand im Vergleich zum Vorjahr (55 - 60 BP) konstant geblieben. In der Summe zählten wir 65 Gelege mit insgesamt 176 - 180 Eiern. Es schlüpften 108 Küken, von denen 62 flügge wurden. Der Bruterfolg liegt damit bei 1,03 – 1,13 JV/BP. In der Literatur wird für die Trauerseeschwalbe 0,85 JV/BP als erforderliche Reproduktionsrate für eine Bestandserhaltung angegeben. Dieser Wert konnte 2023 trotz widriger Umstände übertroffen werden.