Brutbestand in NRW
In Nordrhein-Westfalen ist die Trauerseeschwalbe vom Aussterben bedroht und brütet aktuell nur am Niederrhein im Naturschutzgebiet „Bienener Altrhein, Millinger Meer und Hurler Meer“ und seit 2012 auch im Naturschutzgebiet "Altrhein Reeser Eyland". Der Bienener Altrhein ist dabei als Brutplatz schon seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Doch wie in ganz Mitteleuropa ging auch hier der Bestand seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, als fast 80 Brutpaare gezählt wurden, stark zurück. Die Ursachen sind vor allem in der Entwässerung von Feuchtgebieten und in der Gewässerverunreinigung zu suchen. Diese Faktoren führten aller Wahrscheinlichkeit nach am Bienener Altrhein zum Verschwinden der Krebsschere - einer als Nestunterlage für die Trauerseeschwalbe sehr bedeutsamen Schwimmblattpflanze. Das zusätzlich verschlechterte Nahrungsangebot sowie Nestplünderungen von spezialisierten Rabenkrähen Ende der 1980er Jahre führten dazu, dass die Trauerseeschwalbe auch den Brutplatz am Bienener Altrhein zwischenzeitlich aufgab (siehe Grafik). Inzwischen brüten dank des Artenschutzprojektes des Naturschutzzentrums im Kreis Kleve e.V. wieder regelmäßig mehr als 50 Brutpaare am Bienener Altrhein, am Millinger Meer sowie am Reeser Altrhein.
Bestandsentwicklung der Trauerseeschwalbe am Bienener Altrhein von 1926-2024 (ab 2000 zusammen mit dem Millinger Meer; ab 2012 inklusive Reeser Altrhein, ? = Zeitraum, in dem keine Erfassungen stattfanden)